Grüner Star (Glaukom)

Was ist ein Glaukom?

Das Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Sehnervs. Hierbei führen ein erhöhter Augeninnendruck oder Durchblutungsstörungen zu einem langsamen Absterben der Nervenfasern. Dies hat als Konsequenz die Einschränkung des Gesichtsfeldes zur Folge, beginnend am Rand und fortschreitend in Richtung Zentrum. Ohne adäquate Behandlung kann dies zur Erblindung führen. In Deutschland sind über 500.000 Menschen von einem Glaukom betroffen, was es zur zweithäufigsten Ursache für Erblindung macht.

 

Volkskrankheit Grüner Star

In Deutschland ist das Glaukom eine der häufigsten Ursachen für Erblindung bei Menschen unter 60 Jahren. Rund 500.000 Personen haben mit einem erhöhten Augeninnendruck zu kämpfen, wobei etwa 10 Prozent von ihnen ernsthaft gefährdet sind, ihr Augenlicht zu verlieren. Daher ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle von großer Bedeutung. Mit der richtigen Therapie kann der Verlust der Nervenfasern aufgehalten werden, jedoch kann ein bereits eingetretener Funktionsverlust nicht mehr rückgängig gemacht werden.

 

Risikofaktor Augeninnendruck

Welche Bedeutung hat der Augendruck?

Ein erhöhter Augeninnendruck gilt als der Haupt-Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms. Das Kammerwasser, eine klare Flüssigkeit im Auge, wird in einem bestimmten Verhältnis gebildet und abgeleitet. Störungen im Abfluss dieses Kammerwassers, meist durch funktionale Probleme im Abflusskanal, können zu einem erhöhten Druck führen. Ein Glaukom entsteht häufig aus einem Ungleichgewicht zwischen Augeninnendruck und der Durchblutung der Sehnerven, besonders ungünstig ist die Kombination aus hohem Augeninnendruck und niedrigem Blutdruck am Sehnervenkopf.

 

Symptome eines Glaukoms

Wie macht sich ein Glaukom bemerkbar?

Ein Glaukom kann heimtückisch sein, da der Verlust von Nervenfasern schleichend erfolgt und häufig über viele Jahre hinweg unbemerkt bleibt. Die Folge sind typische Ausfälle im Gesichtsfeld, auch Skotome genannt. Oftmals wird ein Glaukom erst dann diagnostiziert, wenn ein erheblicher Teil des Sehnervs bereits geschädigt ist, was zu verzögerten Behandlungsansätzen führen kann. Eine Schädigung regeneriert sich nicht.

Wussten Sie schon?

Der menschliche Sehnerv hat eine Länge von etwa 4,5 cm und setzt sich aus rund einer Million Nervenfasern zusammen. Er ist eng mit der Netzhaut verbunden und Teil des Gehirns. 

Ihr Auge produziert täglich zwischen 3 und 9 ml Kammerwasser, das essentielle Nährstoffe für Linse und Hornhaut enthält.

Vorsorge und Diagnostik des Glaukoms

Eine rechtzeitige Behandlung des Glaukoms ist entscheidend, da die Erkrankung unbehandelt zur Erblindung führen kann. Ihr Augenarzt kann ein Glaukom in frühen Stadien erkennen und den Verlust von Nervenfasern verhindern. Da bestehende Funktionsverluste nicht umkehrbar sind, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich.

Da der Grüne Star oft lange unbemerkt bleibt, ist eine kontinuierliche augenärztliche Kontrolle wichtig. Moderne Geräte ermöglichen präzise Messungen des Sehnervenkopfes und der Hornhautdicke, um Schäden frühzeitig zu identifizieren und den Verlauf zu überwachen. Beachten Sie, dass einige dieser modernen Verfahren möglicherweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Moderne diagnostische Methoden

Bei der Diagnostik des Glaukoms, messen wir den Augeninnendruck und führen eine umfassende Augenuntersuchung durch. Dazugehörig sind Tests des Gesichtsfeldes sowie eine Beurteilung des Kammerwinkels und des Sehnervenkopfes. 

  • Sehnervuntersuchung beim Augenarzt
  • Messung des Augeninnendrucks (Applanations-Tonometrie)
  • Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
  • Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
  • Nervenfaserschichtdickenbeurteilung mit optischer Kohärenztomografie (OCT)

Sehnervenuntersuchung

Ihr Augenarzt kann den Sehnervenkopf an der Spaltlampe beurteilen. Dieser befindet sich am hinteren Pol des Auges, wo der Sehnerv ins Auge eintritt. Zudem wird eine umfassende Untersuchung des gesamten Auges vorgenommen, einschließlich der Beurteilung des Kammerwinkels.

 

Augeninnendruckmessung

Die Messung des Augeninnendrucks ist entscheidend zur Kontrolle dieses wesentlichen Risikofaktors für die Entstehung des Glaukoms. Mehrfache Messungen zu verschiedenen Tageszeiten sind erforderlich, manchmal auch nachts, um Schwankungen zu erfassen. Achten Sie darauf, dass die Messung mit der exakten Applanations-Tonometrie erfolgt, da einfachere Luftdruckmessungen nicht genau genug sind.

Hornhautdickenmessung

Die Messung der Hornhautdicke ist ebenfalls wichtig, da sie Einfluss auf die Bewertung des Augeninnendrucks hat. Die Hornhautdicke stellt einen wesentlichen Korrekturfaktor zur Beurteilung der Druckwerte dar.

 

Gesichtsfelduntersuchung

Bei dieser Untersuchung ermitteln wir, ob und wo es bereits Gesichtsfeldausfälle gibt. Mit modernen Geräten können wir Veränderungen präzise über die Jahre verfolgen. Ihr Augenarzt wird Sie in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel alle zwei Jahre, zur Verlaufskontrolle in unsere spezielle Glaukom-Sprechstunde überweisen.

 

Nervenfaserschichtdickenbeurteilung mit OCT

Die optische Kohärenztomografie (OCT) ist eine vielversprechende Technik, die uns hilft, die Dicke der Nervenfaserschicht zu messen. Die OCT ermöglicht uns eine präzise Verlaufskontrolle.

Anmeldung der Augenpraxis Augenzentrum Mayer in Rottach-Egern

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