Wenn die Tropfen den Augeninnendruck nicht ausreichend kontrollieren oder Nebenwirkungen auftreten, kommen verschiedene laser- oder operative Verfahren in Betracht.
Hierbei werden an der Spaltlampe kurze, energieschwache Laserimpulse mit einem Diodenlaser auf das Trabekelwerk im Kammerwinkel gerichtet. Diese schonende Behandlung fördert den Abfluss des Kammerwassers und führt meist zu einer Senkung des Augeninnendrucks. Dadurch können die Tropfen oft über längere Zeit reduziert werden.
Bei dieser Methode wird ebenfalls ein Diodenlaser verwendet, um einen Teil des Ziliarkörpers zu veröden, der für die Produktion des Kammerwassers verantwortlich ist. Ziel ist es, die Produktion gezielt zu verringern, wobei darauf geachtet wird, den Druck nicht zu stark auf einmal zu senken, um Komplikationen zu vermeiden.
Wenn der Winkel im Auge zu eng ist, kann mit einem gepulsten YAG-Laser eine kleine Öffnung in der Regenbogenhaut geschaffen werden. Das sorgt dafür, dass der Winkel wieder frei wird und das Kammerwasser ungehindert abfließen kann.
Bei Patienten, die sowohl an Grünem Star (Glaukom) als auch an Grauem Star leiden, kann die Katarakt-Operation zu einer leichten Senkung des Augeninnendrucks führen. Das liegt daran, dass die natürliche Linse im Alter an Volumen zunimmt und dadurch die Bewegung des Kammerwassers behindert. Durch den Austausch der natürlichen, trüben Linse gegen eine flachere Kunstlinse wird dieser Abfluss erleichtert. Im vorderen Teil des Auges entsteht mehr Platz, was den Abfluss des Kammerwassers verbessert und sich positiv auf den Augeninnendruck auswirkt.
ELIOS ist ein spezieller Excimerlaser, der eigens für die Behandlung von Glaukom entwickelt wurde. Das Verfahren ist besonders schonend und sicher, und es kann sowohl in Kombination mit einer Kataraktoperation als auch eigenständig angewendet werden. Der ELIOS-Excimerlaser arbeitet bei einer Wellenlänge von 308 nm. Die Laserenergie wird durch eine speziell konstruierte Sonde, die an eine optische Faser angeschlossen ist, in das Trabekelwerk des Auges übertragen. Durch gezielte Laserpulse entstehen kleine Kanäle, die den natürlichen Abfluss des Kammerwassers verbessern und den Augeninnendruck senken. Schäden an Hornhaut oder Regenbogenhaut sind dabei nicht zu befürchten.
Eine operative Behandlung des Glaukoms wird stets in Erwägung gezogen, wenn es nicht gelingt, den Augeninnendruck ausreichend mit Medikamenten zu senken und dadurch der Sehnerv gefährdet ist.
Bei einer Laserung genügt häufig die Anwendung von Augentropfen, die ein örtliches Betäubungsmittel enthalten. Die minimal-invasiven Verfahren und die Katarakt-Operation werden zusätzlich mit einer Sedierung durchgeführt.
Die Dauer variiert je nach Methode und den individuellen anatomischen Gegebenheiten. Lasereingriffe, die von außen, also ohne Eröffnung des Augapfels, durchgeführt werden ist, dauern nur wenige Minuten.
Nicht alle Formen des Glaukoms können durch eine Operation behandelt werden. Ob und welche Therapie in Ihrem individuellen Fall sinnvoll ist, entscheidet Ihr Augenarzt nach gründlicher Untersuchung.
Der Erfolg der Operation ist auch von einer sorgfältigen Nachsorge abhängig. Deshalb sollten Sie alle Kontrolltermine unbedingt wahrnehmen. Bereits entstandene Schäden an Sehnerv und Netzhaut können durch die Operation nicht rückgängig gemacht werden. Ziel der Operation oder Laserung ist es, das noch vorhandene Sehvermögen zu erhalten. Wenn sich Ihr Sehvermögen nach der Behandlung nicht verbessert, ist das kein Zeichen für einen Misserfolg.
Wenn Sie regelmäßig Medikamente wegen anderer Erkrankungen einnehmen, informieren Sie bitte Ihren Arzt im Voraus. Bei einem operativen Eingriff mit Sedierung müssen i der Regel bestimmte blutverdünnende Substanzen für ca 1-2 Tage vor der OP abgesetzt werden. Dieses Detail entscheidet und bespricht mit Ihnen Ihr Hausarzt.
Falls der Eingriff in Sedierung erfolgt, dürfen Sie sechs Stunden vorher nichts mehr essen. Bis zu 2 Stunden vor dem Eingriff dürfen sie klares Wasser trinken. Am Tag der Anästhesie ist das Rauchen zu unterlassen.
Auch bei einer ambulanten Operation bleiben Sie nach dem Eingriff so lange bei uns unter Aufsicht, bis Sie sich wieder bereit für den Heimweg fühlen. Sie müssen sich am Tag der OP abholen lassen und dürfen erst nach Freigabe durch Ihrne Augenarzt am Straßenverkehr aktiv teilnehmen. Wir empfehlen, sich von Angehörigen oder Freunden abholen zu lassen abholen oder ein Taxi zu nutzen.
Nach der Operation verschreibt Ihnen Ihr Arzt Tropfen, die Sie genau nach Anweisung verwenden sollten.
Als Ihr regionaler Ansprechpartner stehen wir Ihnen persönlich zur Seite. Bei Fragen oder Anliegen sind wir jederzeit für Sie da.