Intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM)
bei Netzhauterkrankungen

Die Netzhaut, auch als Retina bekannt, ist eine lichtempfindliche Schicht im hinteren Bereich des Auges und spielt eine zentrale Rolle für unser Sehen. In der Mitte dieser Schicht befindet sich die Makula, die für die höchste Sehschärfe verantwortlich ist.

Bestimmte Netzhauterkrankungen können wir mit Medikamenteninjektionen behandeln, die direkt ins Auge verabreicht werden. Diese Methode nennt sich intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) und trägt dazu bei das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. In manchen Fällen kann das Sehvermögen sogar verbessert werden.

Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Vor der Behandlung betäuben wir das Auge mit speziellen Tropfen, sodass der Eingriff nahezu schmerzfrei verläuft. In der Regel ist es erforderlich, die Therapie über einen längeren Zeitraum in Abständen von 3 bis 4 Wochen mehrfach zu wiederholen.

Erkrankungen

Exsudative („feuchte“) Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine häufige Erkrankung, die oft nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Bei dieser Form der AMD kommt es zum Absterben von Zellen in der zentralen Region der Netzhaut, der Makula, was zu einem Verlust der Sehschärfe führt. Im Gegensatz zur trockenen Variante entwickelt sich die feuchte AMD rascher. Dabei bilden sich in der Netzhaut neue, undichte Blutgefäße, was zu Schwellungen (Makulaödem) führt und im weiteren Verlauf Narben entstehen lässt. Dies kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Sehens führen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten dieser Form der Erkrankung durch gezielte Injektionen zu stoppen und die Sehfunktion zu stabilisieren.

Diabetische Retinopathie

Patienten, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, sollten regelmäßig ihre Augen von einem Facharzt untersuchen lassen. Ein unzureichend kontrollierter Blutzuckerspiegel kann zu Schäden an den Blutgefäßen in der Netzhaut führen. Dadurch können Einblutungen, Durchblutungsstörungen oder auch Verschlüsse der Gefäße entstehen. Wenn diese Probleme unbehandelt bleiben, kann die diabetische Retinopathie, eine ernsthafte Stoffwechselstörung, schwerwiegende Sehprobleme verursachen. Es wird zwischen einer nicht-proliferativen und einer proliferativen Form unterschieden, wobei letztere durch die Bildung neuer, pathologischer Blutgefäße gekennzeichnet ist.

Makulaödem

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine häufige Erkrankung, die oft nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Bei dieser Form der AMD kommt es zum Absterben von Zellen in der zentralen Region der Netzhaut, der Makula, was zu einem Verlust der Sehschärfe führt. Im Gegensatz zur trockenen Variante entwickelt sich die feuchte AMD rascher. Dabei bilden sich in der Netzhaut neue, undichte Blutgefäße, was zu Schwellungen (Makulaödem) führt und im weiteren Verlauf Narben entstehen lässt. Dies kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Sehens führen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten dieser Form der Erkrankung durch gezielte Injektionen zu stoppen und die Sehfunktion zu stabilisieren.

Behandlung (IVOM)

Die intravitreale Injektion ist ein schonendes Verfahren, bei dem Medikamente direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt werden. Diese Methode dient der Behandlung von Netzhauterkrankungen wie der feuchten Altersbedingten Makuladegeneration, diabetischer Retinopathie oder Makulaödem, beispielsweise aufgrund von Venenverschluss. Der Eingriff findet unter sterilen Bedingungen im Operationssaal statt und nutzt oft Anti-VEGF-Präparate, um das ungewollte Wachstum neuer Blutgefäße im Auge zu hemmen und bestehende Gefäße zu stabilisieren.

Der Glaskörper fungiert als Reservoir und gibt die Medikamente über mehrere Wochen hinweg an die Netzhaut ab. Nach der Injektion können temporäre Nebenwirkungen wie Rötungen, leichte Schmerzen oder verschwommenes Sehen auftreten, die jedoch in der Regel schnell abklingen.

Um den gewünschten Therapieeffekt zu erreichen, werden diese Injektionen häufig mit einem Abstand von etwa vier Wochen wiederholt. Der Eingriff erfolgt ambulant und unter Lokalanästhesie, wobei die meisten Patienten ihn als schmerzfrei empfinden.

Häufige Fragen

Das Gesicht sollte gereinigt und ungeschminkt sein. Es sollte nicht nur Augen-Make-Up sondern auf jegliches Gesichts-Make-Up verzichtet werden, da ansonsten eine gründliche Desinfektion vor der Spritze nicht möglich ist.

Sollten Sie eine akute Entzündung im oder um das Auge herum bemerken, kann ggf. keine Injektion stattfinden. Bitte informieren Sie uns umgehend für eine Abklärung.

Um den Heilungsverlauf für Sie angenehmer zu gestalten, empfehlen wir Ihnen einige Stunden vor Ihrer OP regelmäßig  Tränenersatzmittel in das operierte Auge zu tropfen. Die beugt postoperativen Beschwerden wie Fremdkörpergefühl vor. 

Sie sollten das operierte Auge nicht reiben und möglichst nicht mit einem Tuch auf das Augenlid tupfen, damit keine Infektion entstehen kann.

Um den Heilungsverlauf für Sie angenehmer zu gestalten, empfehlen wir Ihnen stündlich nach der OP bis zum Abend Tränenersatzmittel in das operierte Auge zu tropfen. 

Kurz nach der Injektion verspüren einige PatientInnen ein Kratz- oder Fremdkörpergefühl, das meist am Folgetag verschwindet. Dieses entsteht durch die Betäubung und Desinfektion.

Sollten Sie nach der Augenspritze kleine Bläschen sehen, können Luftblasen in der Kanüle der Auslöser sein. Dies ist harmlos und verschwindet in der Regel nach wenigen Tagen.

Die Verabreichung der IVOM dauert nur wenig Minuten. Bitte planen Sie für Ihren OP-Tag etwa 30-45 min Aufenthaltsdauer ein, da Zeiten für die OP-Vorbereitung und die kurze Erholungsphase nach der OP berücksichtigt werden müssen.

Nach der intravitrealen operativen Medikamentenapplikation (IVOM) kann es zu einer vorübergehenden Trübung des Sehvermögens kommen. Aus diesem Grund müssen Sie am Tag der Behandlung auf die Teilnahme am Straßenverkehr verzichten. Wir empfehlen Ihnen eine Begleitung für Ihre Abholung zu organisieren oder die öffentlichen Verkehrsmittels oder ein Taxi zu nutzen. Sofern Sie ansonsten fahrtüchtig sind und nichts anderes von Ihrem Augenarzt angeordnet wurde dürfen Sie i.d.R. ab dem nächsten Tag wieder Auto fahren. Befragen Sie hierzu bitte persönlich Ihren Augenarzt. 

Eine sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (“Krankschreibung”) ist eher die Ausnahme. Sollten Sie aufgrund der Terminierung eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung benötigen, besprechen Sie dies bitte vorab persönlich mit Ihrem Augenarzt.

Die feuchte AMD ist eine langanhaltende Erkrankung, die regelmäßige Behandlungen erfordert, um das Sehvermögen zu erhalten und das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen. Anfangs werden die Patienten monatlich behandelt, später können die Abstände zwischen den Behandlungen verlängert werden. Die Entscheidung über die Verlängerung der Behandlungsintervalle basiert auf den individuellen Untersuchungsergebnissen des Patienten. Es ist nicht möglich im Voraus zu bestimmen, wie viele Injektionen pro Jahr für jeden Patienten erforderlich sind.

Die Behandlung der diabetischen Retinopathie mit intravitrealen Injektionen (IVOMs) sollte regelmäßig erfolgen, um das Sehvermögen zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die Dauer der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Retinopathie, dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung und dem individuellen Krankheitsverlauf. In einigen Fällen kann die Behandlung über einen längeren Zeitraum erforderlich sein, während in anderen Fällen die Behandlung nach einer gewissen Zeit reduziert oder eingestellt werden kann. Es ist wichtig, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Behandlung entsprechend anzupassen. Wir besprechen Ihren individuellen Fall persönlich mit Ihnen.

Planung und Ablauf

Ihrer IVOM im Augenzentrum Mayer

OP-Planung

Untersuchung, Beratungsgespräch und Medikamentenauswahl

An Ihrem Termin nehmen wir uns Zeit, um Sie umfassend über die Erfolgsaussichten und Risiken des Eingriffs zu informieren. Bei diesem Termin werden Ihre Augen präzise untersucht und eine Optische Kohärenztomographie (OCT) durchgeführt. Die OCT ist ein hochmodernes bildgebendes Verfahren zur detaillierten Untersuchung der Netzhaut und des Sehnervs. Diese schmerzfreie Untersuchung ermöglicht es uns, die Struktur Ihrer Augen präzise zu analysieren und im Verlauf den Therapieerfolg objektiv beurteilen zu können.

In einem ausführlichen Gespräch erläutert Ihr Arzt den Ablauf der IVOM und beantwortet Ihre Fragen. Am Ende des Termins erhalten Sie einen konkreten Behandlungsvorschlag sowie einen Termin für Ihre Operation und Ihre persönliche OP-Mappe.

Unser Ziel ist es, Ihnen Sicherheit zu geben und sie bestmöglich in Ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. 

Tag der Operation

Bitte mitbringen: Ihre OP-Mappe

Am Tag Ihrer Operation bringen Sie bitte Ihre OP-Mappe mit.

In Ihrer persönlichen OP-Mappe finden Sie wichtige Informationen zur optimalen Vorbereitung auf den Eingriff. Weitere Details zu den Inhalten dieser Mappe können Sie weiter unten auf dieser Seite nachlesen.

An Ihrem OP-Tag werden Sie von unserem Team empfangen, Ihre OP-Mappe mit allen Dokumenten wird entgegengenommen und Ihnen kurz vor der Entlassung wieder mitgegeben. Sie werden dann in den OP-Bereich geführt. Dort wird Ihr zu operierendes Auge mit Augentropfen auf die bevorstehende OP vorbereitet. Nach 

Die IVOM dauert nur wenige Minuten. Bitte planen Sie an Ihrem OP-Tag eine Aufenthaltsdauer von insgesamt 45 min in unserer Praxis ein, da Zeiten für die OP-Vorbereitung und die kurze Erholungsphase nach der OP berücksichtigt werden müssen.

Nach der IVOM

Kontrolltermin und Nachsorge

Direkt nach der OP
Die Teilnahme am Straßenverkehr ist erst am nächsten Tag wieder möglich, sofern nichts anderes durch Ihren Augenarzt angeordnet wurde.  

Wenige Tage nach Ihrer OP erscheinen Sie zur Nachsorge.

Im Verlauf der mehrwöchigen Therapie wird außerdem eine Fluroreszensangiographie (FLA) durchgeführt. Die FLA ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem ein fluoreszierender Farbstoff in eine Vene injiziert wird. Dieser Farbstoff zirkuliert im Blut und ermöglicht es, die Blutgefäße der Netzhaut mithilfe einer speziellen Kamera sichtbar zu machen. Durch die Analyse der Bilder können wir das Fortschreiten Ihrer zugrunde liegenden Augenerkrankung oder den Therapieerfolg der IVOM erkennen und beurteilen. 

Sorgfältige Organisation Ihres OP-Tags

Bestens vorbereitet für Ihre IVOM im Augenzentrum Mayer

Ihre OP-Mappe

Sie erhalten von uns eine OP-Mappe mit allen relevanten Informationen:

  • Ihre Termine für die Operation(en) und die Nachsorge
  • Hinweise vor der IVOM, z.B. wie Sie sich bestmöglich auf die Spritze vorbereiten. 
  • Hinweise für die Zeit nach Ihrer IVOM, z.B. welche Alltagstätigkeiten Sie sofort wieder aufnehmen können

Bitte vorab planen: Ihre Abholung nach der IVOM

Nach der intravitrealen operativen Medikamentenapplikation (IVOM) kann es zu einer vorübergehenden Trübung des Sehvermögens kommen. Aus diesem Grund müssen Sie am Tag der Behandlung auf die Teilnahme am Straßenverkehr verzichten. Wir empfehlen Ihnen eine Begleitung für Ihre Abholung zu organisieren oder die öffentlichen Verkehrsmittels oder ein Taxi zu nutzen. In Holzkirchen steht Ihnen zudem auch der kostengünstoge Ortsbus HoKi zur Verfügung, der im Vorraus gebucht werden muss. 

Augen-OP

Für weitere Informationen oder zur Terminvereinbarung stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.